Jean-Claude Trichet

französischer Wirtschaftswissenschaftler; Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) 2003-2011; Gouverneur der Banque de France 1993-2003; ab 1971 am Wirtschafts- und Finanzministerium, zunächst an der Inspection des Finances und ab 1975 im Schatzamt, zwischenzeitlich in Ministerstäben, zuletzt Direktor des Schatzamtes 1987-1993, ab 1989 Inspecteur général des finances

* 20. Dezember 1942 Lyon

Herkunft

Jean-Claude Anne Marie Louis Trichet wurde am 20. Dez. 1942 in Lyon als Sohn des Universitätslehrers Jean Trichet und dessen Frau Georgette, geb. Vincent-Carrefour, geboren. Vater und Großvater waren Altphilologen aus der Bretagne.

Ausbildung

T. besuchte in Paris das Collège Fénelon sowie das Lycée Condorcet. Wiewohl literarisch ambitioniert, studierte T. an der naturwissenschaftlichen, auf Posten in der Staatswirtschaft ausgerichteten École nationale supérieure des mines in Nantes und schloss 1964 als Ingénieur civil des mines ab. In Paris erwarb er 1966 das Diplom am Institut d'études politiques und eine Licence in Ökonomie. Weil er sich für Gerechtigkeit einsetzte, nannten ihn Kommilitonen analog zu den Asterix-Suffixen "Justix". Im Studium gehörte er der linksreformistischen Splitterpartei PSU an. Nach ersten Berufsjahren besuchte T. 1969-1971 die École nationale d'administration (ENA). Die Abschlussarbeit schrieb er über Thomas Morus.

Wirken

1965-1968 arbeitete T. beim Forschungsdienst SEDES über sozioökonomische Entwicklung. 1971 kam er am ...